Being your own Big Brother
Counter-terror against terror and totalitary observation against counter-terror - Welcome To America! [...]
(show me)(don't show me)
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Networld / 14.09.2007 / 14:01
US-Terrorverdächtiger gibt freiwillig Privatsphäre auf
"Life imitates art!"
Der ehemals unter Terrorismusverdacht stehende US-Bürger und Kunstprofessor Hasan Elahi hat zu seiner eigenen Sicherheit beschlossen, sein tägliches Leben vollständig öffentlich zu dokumentieren. Elahi hofft, auf diese Weise verhindern zu können, irgendwann unschuldig nach Guantanamo zu verschwinden, berichtet die ARD.
Hasan Elahi erging es wie vielen anderen auch, die im Zuge des weltweiten Kampfes gegen den Terror unschuldig unter Verdacht gerieten. Er wurde 2002 bei der Wiedereinreise in die USA während einer Passkontrolle verhaftet. Der Vorwurf lautete auf Unterstützung von Al-Qaida. Elahi soll Sprengstoff transportiert haben. Als Verdachtsmomente gelten dem Beamten der Grenzbehörde sein Name, sein arabisches Aussehen und die Tatsache, dass Elahi viel auf Reisen ist.
Elahi wurde der Bundespolizei FBI übergeben, die ihn für ein halbes Jahr festhielt und seine Vergangenheit umkrempelte. Beweise gegen ihn fand das FBI nicht; eine Anklage wurde nicht erhoben. Elahi wurde schließlich wieder auf freien Fuß gesetzt - ohne Entschuldigung oder amtliches Entlastungsschreiben.
Sean Veil ist die Hauptfigur im Debütfilm "Freeze Frame" des irischen Regisseurs und Drehbuchautors John Simpson. Sean Veil geriet unschuldig unter den Verdacht des dreifachen Mordes, wurde angeklagt und freigesprochen. Aus Angst, dass ihm das wieder geschehen könnte, beginnt Veil damit, sein ganzes Leben zu filmen.
Überall in seiner Wohnung montiert er Kameras, die jeden Moment seines Daseins auf Videoband aufzeichnen. Und wenn er die Wohnung verlässt, hängt er sich eine Kamera um, die permanent auf sein Gesicht gerichtet ist. Die bespielten Videobänder wandern in ein riesiges Archiv, gelagert in einem eigens dafür eingerichteten Tresor. Anhand der Aufzeichnungen ist er jederzeit in der Lage, der Polizei beweisen zu können, was er zu irgendeinem Zeitpunkt in der Vergangenheit getan hat, hofft Veil.
Als Hasan Elahi wieder frei war, suchte er nach einer Möglichkeit, zu verhindern, dass er wieder unschuldig verhaftet wird. "Was auch immer passiert ist, war außerhalb des Gesetzes. Das Recht zählte nicht", so Elahi. Er wollte nicht irgendwann nach Guantanamo verschwinden, berichtet die ARD. Doch wo das Recht nicht zähle, sei rechtmäßiges Verhalten nicht genug. Wo nicht mehr die Schuld bewiesen werden müsse, habe Unschuld keinen Wert mehr, wenn man sie nicht beweisen könne. Alles, was in der Privatsphäre geschieht, wird dann einem Generalverdacht unterworfen. Elahi beschloss daher, seine Privatsphäre aufzugeben.
Elahis Ziel: das perfekte Alibi. Seine Annahme: Nur, wer zeigt, dass er nichts verbirgt, kann noch sicher sein. Auf seiner Website dokumentiert Elahi seither mit rund um die Uhr aufgenommenen Fotos, wann er sich wo aufhält. "Ich habe festgestellt, dass der beste Weg zum Schutz der Privatsphäre der ist, sie vollständig aufzugeben", sagt Elahi. Und anhand der Fotos könnten die Behörden ihn jederzeit beobachten.
Die Vollständigkeit seiner Dokumentation hat nach Elahis Meinung drei wesentliche Konsequenzen. Erstens steigt der Aufwand der Beobachtung mit der Menge der auszuwertenden Informationen; zweitens sinkt das Interesse an seiner Person; drittens sinkt das Risiko, aus unvollständigen Informationen falsche Schlüsse zu ziehen - Schlüsse, die nach Guantanamo führen könnten. Ein regelmäßiger Blick in die Log-Dateien seines Webservers zeigt Elahi, dass die Behörden ihn tatsächlich beobachten. Ganz wohl ist ihm dabei nicht: "Es ist wirklich verrückt, die Regierung dabei zu beobachten, wie sie mich beobachtet."
Als in Freeze Frame wieder ein Mord geschieht, weisen viele Indizien darauf hin, dass Sean Veil dieses Mal tatsächlich der Täter ist. Veil ist erleichtert, dass er dieses Mal seine Unschuld beweisen kann. Er weiß: Die Videobänder aus seinem Safe zeigen sein perfektes Alibi. Als Veil die Bänder der Polizei übergeben will, muss er feststellen, dass einige fehlen. Wie soll er nun seine Unschuld beweisen? [von Robert A. Gehring] (ji)
>> # top # | Q: Golem.de
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Networld / 14.09.2007 / 14:01
US-Terrorverdächtiger gibt freiwillig Privatsphäre auf
"Life imitates art!"
Der ehemals unter Terrorismusverdacht stehende US-Bürger und Kunstprofessor Hasan Elahi hat zu seiner eigenen Sicherheit beschlossen, sein tägliches Leben vollständig öffentlich zu dokumentieren. Elahi hofft, auf diese Weise verhindern zu können, irgendwann unschuldig nach Guantanamo zu verschwinden, berichtet die ARD.
Hasan Elahi erging es wie vielen anderen auch, die im Zuge des weltweiten Kampfes gegen den Terror unschuldig unter Verdacht gerieten. Er wurde 2002 bei der Wiedereinreise in die USA während einer Passkontrolle verhaftet. Der Vorwurf lautete auf Unterstützung von Al-Qaida. Elahi soll Sprengstoff transportiert haben. Als Verdachtsmomente gelten dem Beamten der Grenzbehörde sein Name, sein arabisches Aussehen und die Tatsache, dass Elahi viel auf Reisen ist.
Elahi wurde der Bundespolizei FBI übergeben, die ihn für ein halbes Jahr festhielt und seine Vergangenheit umkrempelte. Beweise gegen ihn fand das FBI nicht; eine Anklage wurde nicht erhoben. Elahi wurde schließlich wieder auf freien Fuß gesetzt - ohne Entschuldigung oder amtliches Entlastungsschreiben.
Sean Veil ist die Hauptfigur im Debütfilm "Freeze Frame" des irischen Regisseurs und Drehbuchautors John Simpson. Sean Veil geriet unschuldig unter den Verdacht des dreifachen Mordes, wurde angeklagt und freigesprochen. Aus Angst, dass ihm das wieder geschehen könnte, beginnt Veil damit, sein ganzes Leben zu filmen.
Überall in seiner Wohnung montiert er Kameras, die jeden Moment seines Daseins auf Videoband aufzeichnen. Und wenn er die Wohnung verlässt, hängt er sich eine Kamera um, die permanent auf sein Gesicht gerichtet ist. Die bespielten Videobänder wandern in ein riesiges Archiv, gelagert in einem eigens dafür eingerichteten Tresor. Anhand der Aufzeichnungen ist er jederzeit in der Lage, der Polizei beweisen zu können, was er zu irgendeinem Zeitpunkt in der Vergangenheit getan hat, hofft Veil.
Als Hasan Elahi wieder frei war, suchte er nach einer Möglichkeit, zu verhindern, dass er wieder unschuldig verhaftet wird. "Was auch immer passiert ist, war außerhalb des Gesetzes. Das Recht zählte nicht", so Elahi. Er wollte nicht irgendwann nach Guantanamo verschwinden, berichtet die ARD. Doch wo das Recht nicht zähle, sei rechtmäßiges Verhalten nicht genug. Wo nicht mehr die Schuld bewiesen werden müsse, habe Unschuld keinen Wert mehr, wenn man sie nicht beweisen könne. Alles, was in der Privatsphäre geschieht, wird dann einem Generalverdacht unterworfen. Elahi beschloss daher, seine Privatsphäre aufzugeben.
Elahis Ziel: das perfekte Alibi. Seine Annahme: Nur, wer zeigt, dass er nichts verbirgt, kann noch sicher sein. Auf seiner Website dokumentiert Elahi seither mit rund um die Uhr aufgenommenen Fotos, wann er sich wo aufhält. "Ich habe festgestellt, dass der beste Weg zum Schutz der Privatsphäre der ist, sie vollständig aufzugeben", sagt Elahi. Und anhand der Fotos könnten die Behörden ihn jederzeit beobachten.
Die Vollständigkeit seiner Dokumentation hat nach Elahis Meinung drei wesentliche Konsequenzen. Erstens steigt der Aufwand der Beobachtung mit der Menge der auszuwertenden Informationen; zweitens sinkt das Interesse an seiner Person; drittens sinkt das Risiko, aus unvollständigen Informationen falsche Schlüsse zu ziehen - Schlüsse, die nach Guantanamo führen könnten. Ein regelmäßiger Blick in die Log-Dateien seines Webservers zeigt Elahi, dass die Behörden ihn tatsächlich beobachten. Ganz wohl ist ihm dabei nicht: "Es ist wirklich verrückt, die Regierung dabei zu beobachten, wie sie mich beobachtet."
Als in Freeze Frame wieder ein Mord geschieht, weisen viele Indizien darauf hin, dass Sean Veil dieses Mal tatsächlich der Täter ist. Veil ist erleichtert, dass er dieses Mal seine Unschuld beweisen kann. Er weiß: Die Videobänder aus seinem Safe zeigen sein perfektes Alibi. Als Veil die Bänder der Polizei übergeben will, muss er feststellen, dass einige fehlen. Wie soll er nun seine Unschuld beweisen? [von Robert A. Gehring] (ji)
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posted by Woodrow at 9/19/2007 02:50:00 PM
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