Roboter-WM
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Deutsche Roboter dominieren die EM
Generalprobe für den RoboCup 2006
Zu den "RoboLudens 2006" sind mehr als 40 Teams aus aller Welt nach Eindhoven gekommen. Die "spielenden Roboter" kämpfen in den drei Wettbewerben RoboSoccer, RoboRescue und der Nachwuchs in der Junior-Liga. Die deutschen Roboter zeigen sich wenige Wochen vor der Weltmeisterschaft in Bremen gut programmiert.
von Nick Leifert - Eindhoven, 08.04.2006
"Wir stellen mittlerweile die meisten Weltmeister seit Bestehen des RoboCups", sagt Thomas Röfer, Sprecher des deutschen Aibo-Teams. [...]
Aibos noch nicht als Nationalelf
Die Aibos sind die Attraktion beim Publikum. Die putzigen Hunde spielen in der Vierbeinerliga, einer von fünf verschiedenen Klassen beim RoboSoccer. Deutschland ist der amtierende Weltmeister, tritt in Eindhoven aber nicht als Auswahl an. Die Teams aus Darmstadt, Bremen und Berlin, die normalerweise das Team Germany bilden, haben entschieden, bei den "RoboLudens 2006" jeder für sich an den Start zu gehen. Teams aus Dortmund und Hamburg, Spanien und den Niederlanden komplettieren das Teilnehmerfeld bei den Roboterhunden.
Ob laufende oder rollende Maschinen, ob klein, groß oder virtuell, für jeden Roboter gibt es eigene Wettbewerbe. Für die Zuschauer sieht es nur nach Ballspiel aus, für die Programmierer steckt Grundlagenforschung dahinter. Woher wissen die Roboter, wo sie sind, wie verabreden sie Entscheidungen und wie führen sie sie aus.
Fußball und der Alltag
Die Informatiker haben das Fußballspielen ausgewählt, weil es in Dynamik und Komplexität dem menschlichen Alltag am ähnlichsten ist. "In der Industrie kann man Fabriken so bauen, dass sie für Roboter geeignet sind," erklärt Thomas Röfer vom Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz in Bremen, "aber die Gesellschaft kann man nicht umbauen, damit die Roboter funktionieren. Die Maschinen müssen lernen, sich den Gegebenheiten anzupassen."
Um den Robotern zum Beispiel das Laufen beizubringen, nehmen sich die Programmierer die Natur zum Vorbild. "Der Roboter lernt das Laufen selbständig", erklärt Matthias Hebbel vom Team der Microsoft Hellhounds. "Wie ein Baby versucht der Roboter vorwärts zu kommen und merkt sich jedesmal, welcher Versuch erfolgreich war. Darauf baut er auf. Im Grunde bildet der Roboter die biologische Evolution nach." Das Laufverhalten der Hellhounds von der Uni Dortmund ist die Stärke des Teams. Während die Dortmunder bei der Weltmeisterschaft 2005 in Osaka noch Teil des deutschen Teams waren, wollen sie dieses Jahr versuchen, besser zu sein. In Eindhoven sind sie vor dem Halbfinale Favorit.
Tag und Nacht am Rechner
In der Middle-Size League ist das Teilnehmerfeld am größten. Die rollenden Roboter haben die Ausmaße von Mülleimern und sind mit einem harten Schussmechanismus ausgestattet. Ihr Verhalten auf dem Spielfeld wird ständig weiterentwickelt. Wer bei den Fußballrobotern das Turnier mit ein und dem selben Programmiercode durchspielt, verliert, sagen die Informatiker.
Einspielen für die Robocup-WM
Tag und Nacht verbringen einzelne Teammitglieder daher vor ihren Computern, um nach Fehlern zu suchen und neue Strategien zu entwickeln. Die Ergebnisse bleiben aber nicht lange geheim. Nach der Weltmeisterschaft im Juni gewähren sich die Programmierer gegenseitig Einblick in ihre Codes. Auf diese Weise kann es irgendwann passieren, dass ein Team quasi gegen sich selbst spielt, weil der Gegner einfach den freigegebenen Code vom Vorjahr kopiert hat.
Roboter als Lebensretter
Während die Fußballroboter autonom sind und auf dem Spielfeld ihre Entscheidungen selbst treffen, werden Rettungsroboter weitgehend ferngesteuert. Mit Ausnahme des schwedischen Teams von der Universität Uppsala, deren RescueRobot selbständig seinen Weg durch das Katastrophenszenario sucht, steuert ein Teleoperator seinen Robot per Funk. Die Orientierung liefert ihm allein der Roboter. Dieser ist ausgestattet mit zahlreichen Sensoren. Der Operator selbst hat keinen direkten Blick auf das Einsatzfeld, in dem Schaufensterpuppen die Opfer darstellen.
"Das Wichtigste, was Rettungskräfte nach einer Katastrophe benötigen, sind Informationen vom Unglücksort," erklärt Prof. Andreas Birk von der International University Bremen. "Der Roboter muss hier im Wettbewerb unter Beweis stellen, dass er im Stande ist, eine Karte von seiner Umgebung zu zeichnen und Opfer aufzuspüren. Die Autonomie kommt dann zum Tragen, wenn der Kontakt zum Operator verloren geht. Dann muss der Roboter allein entscheiden."
Einige der Teams, die überwiegend aus Studenten bestehen, haben den Etat, um sich eine Teilnahme an den US Open Ende April leisten zu können. Für die meisten jedoch sind die Dutch Open in Eindhoven die Generalprobe für den RoboCup im Juni. Jetzt wissen sie, wie gut ihre Roboter wirklich sind und vor allem, was die anderen Roboter können. Die Aufgaben sind gestellt, frei nach der Fußballerweisheit: Nach der Programmierung ist vor der Programmierung.
>> # top # | Q: ZDF Heute.de
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Deutsche Roboter dominieren die EM
Generalprobe für den RoboCup 2006
Zu den "RoboLudens 2006" sind mehr als 40 Teams aus aller Welt nach Eindhoven gekommen. Die "spielenden Roboter" kämpfen in den drei Wettbewerben RoboSoccer, RoboRescue und der Nachwuchs in der Junior-Liga. Die deutschen Roboter zeigen sich wenige Wochen vor der Weltmeisterschaft in Bremen gut programmiert.
von Nick Leifert - Eindhoven, 08.04.2006
"Wir stellen mittlerweile die meisten Weltmeister seit Bestehen des RoboCups", sagt Thomas Röfer, Sprecher des deutschen Aibo-Teams. [...]
Aibos noch nicht als Nationalelf
Die Aibos sind die Attraktion beim Publikum. Die putzigen Hunde spielen in der Vierbeinerliga, einer von fünf verschiedenen Klassen beim RoboSoccer. Deutschland ist der amtierende Weltmeister, tritt in Eindhoven aber nicht als Auswahl an. Die Teams aus Darmstadt, Bremen und Berlin, die normalerweise das Team Germany bilden, haben entschieden, bei den "RoboLudens 2006" jeder für sich an den Start zu gehen. Teams aus Dortmund und Hamburg, Spanien und den Niederlanden komplettieren das Teilnehmerfeld bei den Roboterhunden.
Ob laufende oder rollende Maschinen, ob klein, groß oder virtuell, für jeden Roboter gibt es eigene Wettbewerbe. Für die Zuschauer sieht es nur nach Ballspiel aus, für die Programmierer steckt Grundlagenforschung dahinter. Woher wissen die Roboter, wo sie sind, wie verabreden sie Entscheidungen und wie führen sie sie aus.
Fußball und der Alltag
Die Informatiker haben das Fußballspielen ausgewählt, weil es in Dynamik und Komplexität dem menschlichen Alltag am ähnlichsten ist. "In der Industrie kann man Fabriken so bauen, dass sie für Roboter geeignet sind," erklärt Thomas Röfer vom Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz in Bremen, "aber die Gesellschaft kann man nicht umbauen, damit die Roboter funktionieren. Die Maschinen müssen lernen, sich den Gegebenheiten anzupassen."
Um den Robotern zum Beispiel das Laufen beizubringen, nehmen sich die Programmierer die Natur zum Vorbild. "Der Roboter lernt das Laufen selbständig", erklärt Matthias Hebbel vom Team der Microsoft Hellhounds. "Wie ein Baby versucht der Roboter vorwärts zu kommen und merkt sich jedesmal, welcher Versuch erfolgreich war. Darauf baut er auf. Im Grunde bildet der Roboter die biologische Evolution nach." Das Laufverhalten der Hellhounds von der Uni Dortmund ist die Stärke des Teams. Während die Dortmunder bei der Weltmeisterschaft 2005 in Osaka noch Teil des deutschen Teams waren, wollen sie dieses Jahr versuchen, besser zu sein. In Eindhoven sind sie vor dem Halbfinale Favorit.
Tag und Nacht am Rechner
In der Middle-Size League ist das Teilnehmerfeld am größten. Die rollenden Roboter haben die Ausmaße von Mülleimern und sind mit einem harten Schussmechanismus ausgestattet. Ihr Verhalten auf dem Spielfeld wird ständig weiterentwickelt. Wer bei den Fußballrobotern das Turnier mit ein und dem selben Programmiercode durchspielt, verliert, sagen die Informatiker.
Einspielen für die Robocup-WM
Tag und Nacht verbringen einzelne Teammitglieder daher vor ihren Computern, um nach Fehlern zu suchen und neue Strategien zu entwickeln. Die Ergebnisse bleiben aber nicht lange geheim. Nach der Weltmeisterschaft im Juni gewähren sich die Programmierer gegenseitig Einblick in ihre Codes. Auf diese Weise kann es irgendwann passieren, dass ein Team quasi gegen sich selbst spielt, weil der Gegner einfach den freigegebenen Code vom Vorjahr kopiert hat.
Roboter als Lebensretter
Während die Fußballroboter autonom sind und auf dem Spielfeld ihre Entscheidungen selbst treffen, werden Rettungsroboter weitgehend ferngesteuert. Mit Ausnahme des schwedischen Teams von der Universität Uppsala, deren RescueRobot selbständig seinen Weg durch das Katastrophenszenario sucht, steuert ein Teleoperator seinen Robot per Funk. Die Orientierung liefert ihm allein der Roboter. Dieser ist ausgestattet mit zahlreichen Sensoren. Der Operator selbst hat keinen direkten Blick auf das Einsatzfeld, in dem Schaufensterpuppen die Opfer darstellen.
"Das Wichtigste, was Rettungskräfte nach einer Katastrophe benötigen, sind Informationen vom Unglücksort," erklärt Prof. Andreas Birk von der International University Bremen. "Der Roboter muss hier im Wettbewerb unter Beweis stellen, dass er im Stande ist, eine Karte von seiner Umgebung zu zeichnen und Opfer aufzuspüren. Die Autonomie kommt dann zum Tragen, wenn der Kontakt zum Operator verloren geht. Dann muss der Roboter allein entscheiden."
Einige der Teams, die überwiegend aus Studenten bestehen, haben den Etat, um sich eine Teilnahme an den US Open Ende April leisten zu können. Für die meisten jedoch sind die Dutch Open in Eindhoven die Generalprobe für den RoboCup im Juni. Jetzt wissen sie, wie gut ihre Roboter wirklich sind und vor allem, was die anderen Roboter können. Die Aufgaben sind gestellt, frei nach der Fußballerweisheit: Nach der Programmierung ist vor der Programmierung.
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