[VGN] Interview mit dem SCEE Praesident
Ein Interview von Golem.de mit dem SCEE (Sony Computer Entertainment of Europe) Praesident David Reeves. Er spricht ueber die Plaene des bevorstehenden Releases und die naehere Zukunft. [...]
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Entertainment / 29.08.2006 / 12:15
Interview: PlayStation 3 soll an Xbox 360 vorbeiziehen
Golem.de im Gespräch mit dem europäischen PlayStation-Chef
Von der PlayStation 3 war für Besucher der Games Convention am Stand von Sony nicht viel mehr zu sehen als einige Trailer und eine Vitrine mit einem abgeschalteten, aber funktionsfähigen Vorseriengerät. Hinter den Kulissen gab es aber eine Hand voll spielbarer PS3-Titel - und markige Sprüche zur Einführung der PlayStation 3, die schon im Frühjahr 2007 die Xbox 360 überholen soll. Golem.de sprach mit David Reeves, dem Europa-Chef von Sonys PlayStation-Abteilung.
Golem.de: Wenn am 17. November 2006 die PlayStation 3 in Deutschland auf den Markt kommt, wird es dann vorerst beim großen Modell mit 60-GByte-Festplatte und HDMI bleiben? Was ist mit dem "kleineren" Modell ohne HDMI und mit 20er-Platte? Und wie sehen die jeweiligen Pläne für die verschiedenen Länder aus?
David Reeves: Wir untersuchen die Märkte, um wirklich herauszufinden, was die Konsumenten wünschen. Und wir sagen nicht nur, dass wir 60 GByte und 20 GByte abhängig von der Produktion in der Fabrik verbauen. Im Moment sieht es so aus, als ob Großbritannien hauptsächlich auf das teurere 60-GByte-Modell setzen wird. Mit einem kleinen bisschen 20 GByte. Betrachten wir die südlichen europäischen Länder, mag es mehr um den Preis gehen und auch Downloads spielen hier keine sonderliche Rolle. In Spanien, Italien und Griechenland schauen sie mehr auf das 20-GByte-Modell. Deutschland liegt irgendwo dazwischen, aber näher an Großbritannien, was die Verteilung betrifft.
Unser Plan sieht also voraussichtlich so aus, dass wir in Deutschland und Frankreich mehr 60- als 20-GByte-Modelle haben werden. Wenn wir starten, werden wir aber auch die 20-GByte-Version verfügbar haben.
Golem.de: Auch in Deutschland? Obwohl nur die 60-GByte-PS3 vorbestellt werden kann?
David Reeves: Ja. Weil es die einzige ist, die wir bisher dafür vorgesehen haben. Wir werden das 20-GByte-Modell vielleicht nicht am ersten Tag, aber vor Weihnachten lieferbar haben. [...] Wir versuchen es auf die verschiedenen Märkte anzupassen. Einige Leute haben sogar gesagt, dass sie die 60-GByte-Festplatte gleich herausnehmen und durch eine 200er ersetzen würden. Wir verbauen ein Standardlaufwerk, das von Seagate hergestellt wird, glaube ich. Es ist also austauschbar, wir werden aber selbst keine Festplatten als Peripherie herstellen.
Golem.de: Was ist mit dem Controller und seinen Bewegungssensoren? Wird er mittlerweile durch das Entwicklerpaket unterstützt? Zumindest glaube ich mich an entsprechende Meldungen zu erinnern.
David Reeves: Ja, mit dem neuen Entwicklerpaket, es müsste die Version 0.91 sein, wird es unterstützt. Seit etwa zwei oder drei Wochen. Unsere eigenen Entwickler in London und Holland entwickeln damit, um es in ihren Spielen einzusetzen. Sie haben bereits seit den Beta-Tests des SDKs damit gespielt.
Golem.de: Also haben nun auch externe Entwickler Zugriff darauf?
David Reeves: So ist es, ja.
Golem.de: Was halten Sie von der Aufregung darum, dass die PlayStation 3 noch nicht produziert wird?
David Reeves: Die PS3 wird in Japan und im Süden Chinas produziert. Alle Komponenten sind da, aber sie müssen noch auf den Knopf drücken und sagen: "Ok, nun starten wir das Band." Was der amerikanische Präsident [von Sony Computer Entertainment] sagte, stimmte. Die Produktion wurde noch nicht gestartet. Aber das heißt nicht, dass sie nicht testen.
Nick Sharples (Pressesprecher SCEE): Die Komponenten kommen von vielen verschiedenen Herstellern, Seagate liefert die Festplatte, der Cell-Prozessor wird in Japan gefertigt, Sony baut die Laserdioden. Alle diese Komponenten werden bereits gefertigt, zusammengefügt werden sie in der Nähe von Tokio oder in Südchina.
Golem.de: Was ist mit der silbernen PS3 passiert, die ursprünglich gezeigt wurde? Nun ist nur noch die schwarze zu sehen.
David Reeves: Die kommt später, denke ich, vermutlich Anfang nächsten Jahres. Bis dahin wird es nur die schwarze geben. Sie sieht aus wie ein Steinway-Piano - elegant.
Golem.de: Die PlayStation 3 sieht doch aber recht stark nach Plastik aus?
David Reeves: Sie hat eine Polyester-Beschichtung. Es wird ein spezielles Poliermittel dafür geben, das kleine Kratzer entfernt.
Golem.de: Und auch die ganzen Fingerabdrücke? Das schwarze Plastik erinnert etwas an die schwarze PlayStation Portable, wo jeder Fingerabdruck zu sehen ist.
David Reeves: Ich hab sie noch nicht angefasst, wir benutzen Handschuhe. Uns wurde gesagt, dass wir Handschuhe benutzen sollen.
Hinweis: PR-Chef Nick Sharples merkte an dieser Stelle an, dass die PlayStation 3 aber in der Regel nicht umhergetragen und auch nicht ständig angefasst wird. Dass Handschuhe vorgeschrieben sind, lässt sich auch an der Vitrine sehen, wo ein Mitarbeiter die PS3 für ein Fernsehteam befreite. Anstatt Fingerabdrücken waren dafür kleine Flusen auf dem schwarz glänzenden PS3-Gehäuseoberteil zu sehen.
Golem.de: Microsoft behauptet, dass die Integration eines Blu-ray-Laufwerks in die PlayStation 3 ein Nachteil für den Kunden wäre. Auch weil sie selbst den konkurrienden HD-DVD-Standard stützen.
David Reeves: Für uns ist die PS3 - und ich es sage es ganz deutlich - eine Sony-Strategie: PS3, High Definition, Blu-ray - diese drei sind alle sehr wichtig für Sony. High Definition wird durch die PS3 gefüttert, Blu-ray wird durch die PlayStation 3 unterstützt, aber die PS3 wird die [Markt-] Durchdringung von HDTVs fördern, die sich sehr gut machen, sogar in Deutschland. Es ist also ein Symbiose-Mechanismus. Wir sorgen uns nicht zu sehr darum, was Microsoft sagt, weil alle drei Teile von Sony die PS3 vorantreiben werden. Sony Pictures wird die Blu-ray stützen, Sony Electronics wird High Definition anschieben. Und wir arbeiten zusammen, um sicherzustellen, dass alles zusammenkommt. Sie werden sehen, dass wir - vor und nach Weihnachten - in verschiedenen Orten um die Welt, in verschiedenen Hauptstädten Bereiche anbieten werden, die Menschen besuchen können, um alle Faktoren zusammenkommen zu sehen. Nicht nur am Potsdamer Platz [in Berlin]. Diese Bereiche werden "PlayStation Places" heißen. Dort können sich Leute treffen und erleben, wie es aussieht, wenn PS3, HD und Blu-ray zusammenkommen.
Golem.de: Gibt es Pläne von Zubehöranbietern, ein HD-DVD-Laufwerk für die PS3 zu fertigen?
David Reeves: Nein, nicht dass ich wüsste. Gute Frage, sie könnten es tun, aber...
Was denken Sie über die aktuelle Leistung der Xbox 360 in unseren Märkten? Beispielsweise werden derzeit etwa 18.000 Stück pro Woche verkauft. Und die PS2 wird 100.000-mal pro Woche verkauft.
Golem.de: Wie sollen nach der Einführung die PlayStation 3 und die ältere PlayStation 2 nebeneinander positioniert werden? Ich vermute, die PlayStation 3 wird zum Start auf Hardcore-Gamer ausgerichtet sein und erst später auch ein breiteres Publikum ansprechen?
David Reeves: Ja. Die Leute, die sich die PS3 kaufen, werden eine PS2 besitzen und vielleicht haben sie auch eine Xbox 360. Ich denke, im Laufe der ersten ein oder zwei Jahre wird es keine Vermischung zwischen der PS2 und der PS3 geben. 45 Prozent unseres Geschäfts mit der PS2 erwirtschaften wir mittlerweile außerhalb Europas. Wir verkaufen in Russland und im Mittleren Osten insgesamt fast 10.000 Konsolen pro Woche. Die Menschen denken nicht über diese Länder nach, aber sie zeigen ein beeindruckendes Wachstum. Nachdem die PS3 in Großbritannien, Frankreich und Deutschland erschienen ist, wird es dort weiterhin einige Leute geben, die eine PS2 kaufen. Im Mittleren Osten wird vermutlich keiner mit einer PS3 anfangen. Vielleicht in Russland, weil es dort viele sehr reiche Menschen gibt.
Golem.de: Also übernimmt die PS2 die Rolle der PSOne?
David Reeves: Ja, die PSOne ist fast tot. Und wie Sie wissen haben wir den Preis der PS2 auf 129,- Euro gesenkt, wir versuchen also mehr Menschen in Deutschland zum Kauf zu bewegen. Deutschland ist ein sehr preissensitiver Markt. Bei der PSOne erzielten wir die meisten Verkäufe bei 129,- Euro. Nun haben wir diesen Preis [mit der PS2] erreicht. Nicht viele Geräte wurden für 149,- Euro verkauft. Deutschland ist der preissensitivste Markt. Deutschland und Italien. Die Leute warten fünf Jahre in Deutschland und dann heißt es "129,- Euro, ok, jetzt kaufe ich".
Golem.de: Wie wird der Handel reagieren? Es gab bereits kurzzeitig eine PS2 für 99,- Euro, ein Angebot bei einem Elektronikmarkt.
David Reeves: Vielleicht verlangen sie 149,- Euro mit God of War 2 oder so etwas. Das [Angebot für 99,- Euro ] habe ich nicht gesehen. Vielleicht passiert sowas nach Weihnachten, wenn der Handel noch Geräte auf Lager hat. Irgendwann, vielleicht in einem oder zwei Jahren, werden wir die 99,- Euro erreichen. Aber im Moment haben wir so viele PS2 verkauft wie PSOnes, also [gibt es keinen Grund].
Golem.de: Wie läuft die Vorbestellung der PlayStation 3?
David Reeves: Es ist viel, viel besser als es jemals bei der PS2 war. Wir nehmen Vorbestellungen in Großbritannien, Frankreich und Deutschland auf.
Golem.de: Sind die Erstauslieferungszertifikate, wie sie etwa die Händler ihren Vorbestellern ausstellen, überhaupt etwas wert?
David Reeves: Nun, wir werden versuchen, es zu würdigen, natürlich - wir müssen. Deutsche Kunden geben ihr Geld dafür aus, also müssen wir es honorieren.
Im Verlauf der Games Convention sprach Golem.de auch noch mit Guido Alt, dem Pressesprecher von Sony Computer Entertainment Deutschland. Im Gespräch ging es auch um die von Microsoft erneut genannten angestrebten Xbox-360-Verkaufszahlen: 6 Millionen Stück sollen bereits verkauft worden sein, 10 Millionen sollen es bis Ende 2006 werden. Seitens Sony Computer Entertainment wird bezweifelt, dass Microsoft diese Zahl wirklich noch in diesem Jahr erreichen wird, eine zu erwartende Preissenkung und der Exklusivtitel "Gears of War" eingerechnet.
Bei Microsoft sieht man das anders; neue Kaufargumente wurden aber während der Games Convention 2006 nicht angeführt. Sony Computer Entertainment will zwischen dem 17. November und dem 31. Dezember 2006 weltweit rund 4 Millionen PlayStation 3 ausliefern, bis zum März 2007 soll die Zahl auf 8 Millionen wachsen. Kurz darauf soll dann die Xbox 360 überholt werden. Allerdings muss auch Sony seine Kunden noch überzeugen, denn auf der Games Convention 2006 waren hinter den Kulissen weiterhin nur wenige wirklich beeindruckende und auch schon spielbare PS3-Titel zu sehen. In Tokio könnte sich das ändern, über 20 Spiele sollen dann gezeigt und vom Publikum ausprobiert werden können. Auch Microsoft scheint mit großen Ankündigungen und Präsentationen auf die Tokyo Game Show zu warten, die im September 2006 stattfindet. (ck)
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Entertainment / 29.08.2006 / 12:15
Interview: PlayStation 3 soll an Xbox 360 vorbeiziehen
Golem.de im Gespräch mit dem europäischen PlayStation-Chef
Von der PlayStation 3 war für Besucher der Games Convention am Stand von Sony nicht viel mehr zu sehen als einige Trailer und eine Vitrine mit einem abgeschalteten, aber funktionsfähigen Vorseriengerät. Hinter den Kulissen gab es aber eine Hand voll spielbarer PS3-Titel - und markige Sprüche zur Einführung der PlayStation 3, die schon im Frühjahr 2007 die Xbox 360 überholen soll. Golem.de sprach mit David Reeves, dem Europa-Chef von Sonys PlayStation-Abteilung.
Golem.de: Wenn am 17. November 2006 die PlayStation 3 in Deutschland auf den Markt kommt, wird es dann vorerst beim großen Modell mit 60-GByte-Festplatte und HDMI bleiben? Was ist mit dem "kleineren" Modell ohne HDMI und mit 20er-Platte? Und wie sehen die jeweiligen Pläne für die verschiedenen Länder aus?
David Reeves: Wir untersuchen die Märkte, um wirklich herauszufinden, was die Konsumenten wünschen. Und wir sagen nicht nur, dass wir 60 GByte und 20 GByte abhängig von der Produktion in der Fabrik verbauen. Im Moment sieht es so aus, als ob Großbritannien hauptsächlich auf das teurere 60-GByte-Modell setzen wird. Mit einem kleinen bisschen 20 GByte. Betrachten wir die südlichen europäischen Länder, mag es mehr um den Preis gehen und auch Downloads spielen hier keine sonderliche Rolle. In Spanien, Italien und Griechenland schauen sie mehr auf das 20-GByte-Modell. Deutschland liegt irgendwo dazwischen, aber näher an Großbritannien, was die Verteilung betrifft.
Unser Plan sieht also voraussichtlich so aus, dass wir in Deutschland und Frankreich mehr 60- als 20-GByte-Modelle haben werden. Wenn wir starten, werden wir aber auch die 20-GByte-Version verfügbar haben.
Golem.de: Auch in Deutschland? Obwohl nur die 60-GByte-PS3 vorbestellt werden kann?
David Reeves: Ja. Weil es die einzige ist, die wir bisher dafür vorgesehen haben. Wir werden das 20-GByte-Modell vielleicht nicht am ersten Tag, aber vor Weihnachten lieferbar haben. [...] Wir versuchen es auf die verschiedenen Märkte anzupassen. Einige Leute haben sogar gesagt, dass sie die 60-GByte-Festplatte gleich herausnehmen und durch eine 200er ersetzen würden. Wir verbauen ein Standardlaufwerk, das von Seagate hergestellt wird, glaube ich. Es ist also austauschbar, wir werden aber selbst keine Festplatten als Peripherie herstellen.
Golem.de: Was ist mit dem Controller und seinen Bewegungssensoren? Wird er mittlerweile durch das Entwicklerpaket unterstützt? Zumindest glaube ich mich an entsprechende Meldungen zu erinnern.
David Reeves: Ja, mit dem neuen Entwicklerpaket, es müsste die Version 0.91 sein, wird es unterstützt. Seit etwa zwei oder drei Wochen. Unsere eigenen Entwickler in London und Holland entwickeln damit, um es in ihren Spielen einzusetzen. Sie haben bereits seit den Beta-Tests des SDKs damit gespielt.
Golem.de: Also haben nun auch externe Entwickler Zugriff darauf?
David Reeves: So ist es, ja.
Golem.de: Was halten Sie von der Aufregung darum, dass die PlayStation 3 noch nicht produziert wird?
David Reeves: Die PS3 wird in Japan und im Süden Chinas produziert. Alle Komponenten sind da, aber sie müssen noch auf den Knopf drücken und sagen: "Ok, nun starten wir das Band." Was der amerikanische Präsident [von Sony Computer Entertainment] sagte, stimmte. Die Produktion wurde noch nicht gestartet. Aber das heißt nicht, dass sie nicht testen.
Nick Sharples (Pressesprecher SCEE): Die Komponenten kommen von vielen verschiedenen Herstellern, Seagate liefert die Festplatte, der Cell-Prozessor wird in Japan gefertigt, Sony baut die Laserdioden. Alle diese Komponenten werden bereits gefertigt, zusammengefügt werden sie in der Nähe von Tokio oder in Südchina.
Golem.de: Was ist mit der silbernen PS3 passiert, die ursprünglich gezeigt wurde? Nun ist nur noch die schwarze zu sehen.
David Reeves: Die kommt später, denke ich, vermutlich Anfang nächsten Jahres. Bis dahin wird es nur die schwarze geben. Sie sieht aus wie ein Steinway-Piano - elegant.
Golem.de: Die PlayStation 3 sieht doch aber recht stark nach Plastik aus?
David Reeves: Sie hat eine Polyester-Beschichtung. Es wird ein spezielles Poliermittel dafür geben, das kleine Kratzer entfernt.
Golem.de: Und auch die ganzen Fingerabdrücke? Das schwarze Plastik erinnert etwas an die schwarze PlayStation Portable, wo jeder Fingerabdruck zu sehen ist.
David Reeves: Ich hab sie noch nicht angefasst, wir benutzen Handschuhe. Uns wurde gesagt, dass wir Handschuhe benutzen sollen.
Hinweis: PR-Chef Nick Sharples merkte an dieser Stelle an, dass die PlayStation 3 aber in der Regel nicht umhergetragen und auch nicht ständig angefasst wird. Dass Handschuhe vorgeschrieben sind, lässt sich auch an der Vitrine sehen, wo ein Mitarbeiter die PS3 für ein Fernsehteam befreite. Anstatt Fingerabdrücken waren dafür kleine Flusen auf dem schwarz glänzenden PS3-Gehäuseoberteil zu sehen.
Golem.de: Microsoft behauptet, dass die Integration eines Blu-ray-Laufwerks in die PlayStation 3 ein Nachteil für den Kunden wäre. Auch weil sie selbst den konkurrienden HD-DVD-Standard stützen.
David Reeves: Für uns ist die PS3 - und ich es sage es ganz deutlich - eine Sony-Strategie: PS3, High Definition, Blu-ray - diese drei sind alle sehr wichtig für Sony. High Definition wird durch die PS3 gefüttert, Blu-ray wird durch die PlayStation 3 unterstützt, aber die PS3 wird die [Markt-] Durchdringung von HDTVs fördern, die sich sehr gut machen, sogar in Deutschland. Es ist also ein Symbiose-Mechanismus. Wir sorgen uns nicht zu sehr darum, was Microsoft sagt, weil alle drei Teile von Sony die PS3 vorantreiben werden. Sony Pictures wird die Blu-ray stützen, Sony Electronics wird High Definition anschieben. Und wir arbeiten zusammen, um sicherzustellen, dass alles zusammenkommt. Sie werden sehen, dass wir - vor und nach Weihnachten - in verschiedenen Orten um die Welt, in verschiedenen Hauptstädten Bereiche anbieten werden, die Menschen besuchen können, um alle Faktoren zusammenkommen zu sehen. Nicht nur am Potsdamer Platz [in Berlin]. Diese Bereiche werden "PlayStation Places" heißen. Dort können sich Leute treffen und erleben, wie es aussieht, wenn PS3, HD und Blu-ray zusammenkommen.
Golem.de: Gibt es Pläne von Zubehöranbietern, ein HD-DVD-Laufwerk für die PS3 zu fertigen?
David Reeves: Nein, nicht dass ich wüsste. Gute Frage, sie könnten es tun, aber...
Was denken Sie über die aktuelle Leistung der Xbox 360 in unseren Märkten? Beispielsweise werden derzeit etwa 18.000 Stück pro Woche verkauft. Und die PS2 wird 100.000-mal pro Woche verkauft.
Golem.de: Wie sollen nach der Einführung die PlayStation 3 und die ältere PlayStation 2 nebeneinander positioniert werden? Ich vermute, die PlayStation 3 wird zum Start auf Hardcore-Gamer ausgerichtet sein und erst später auch ein breiteres Publikum ansprechen?
David Reeves: Ja. Die Leute, die sich die PS3 kaufen, werden eine PS2 besitzen und vielleicht haben sie auch eine Xbox 360. Ich denke, im Laufe der ersten ein oder zwei Jahre wird es keine Vermischung zwischen der PS2 und der PS3 geben. 45 Prozent unseres Geschäfts mit der PS2 erwirtschaften wir mittlerweile außerhalb Europas. Wir verkaufen in Russland und im Mittleren Osten insgesamt fast 10.000 Konsolen pro Woche. Die Menschen denken nicht über diese Länder nach, aber sie zeigen ein beeindruckendes Wachstum. Nachdem die PS3 in Großbritannien, Frankreich und Deutschland erschienen ist, wird es dort weiterhin einige Leute geben, die eine PS2 kaufen. Im Mittleren Osten wird vermutlich keiner mit einer PS3 anfangen. Vielleicht in Russland, weil es dort viele sehr reiche Menschen gibt.
Golem.de: Also übernimmt die PS2 die Rolle der PSOne?
David Reeves: Ja, die PSOne ist fast tot. Und wie Sie wissen haben wir den Preis der PS2 auf 129,- Euro gesenkt, wir versuchen also mehr Menschen in Deutschland zum Kauf zu bewegen. Deutschland ist ein sehr preissensitiver Markt. Bei der PSOne erzielten wir die meisten Verkäufe bei 129,- Euro. Nun haben wir diesen Preis [mit der PS2] erreicht. Nicht viele Geräte wurden für 149,- Euro verkauft. Deutschland ist der preissensitivste Markt. Deutschland und Italien. Die Leute warten fünf Jahre in Deutschland und dann heißt es "129,- Euro, ok, jetzt kaufe ich".
Golem.de: Wie wird der Handel reagieren? Es gab bereits kurzzeitig eine PS2 für 99,- Euro, ein Angebot bei einem Elektronikmarkt.
David Reeves: Vielleicht verlangen sie 149,- Euro mit God of War 2 oder so etwas. Das [Angebot für 99,- Euro ] habe ich nicht gesehen. Vielleicht passiert sowas nach Weihnachten, wenn der Handel noch Geräte auf Lager hat. Irgendwann, vielleicht in einem oder zwei Jahren, werden wir die 99,- Euro erreichen. Aber im Moment haben wir so viele PS2 verkauft wie PSOnes, also [gibt es keinen Grund].
Golem.de: Wie läuft die Vorbestellung der PlayStation 3?
David Reeves: Es ist viel, viel besser als es jemals bei der PS2 war. Wir nehmen Vorbestellungen in Großbritannien, Frankreich und Deutschland auf.
Golem.de: Sind die Erstauslieferungszertifikate, wie sie etwa die Händler ihren Vorbestellern ausstellen, überhaupt etwas wert?
David Reeves: Nun, wir werden versuchen, es zu würdigen, natürlich - wir müssen. Deutsche Kunden geben ihr Geld dafür aus, also müssen wir es honorieren.
Im Verlauf der Games Convention sprach Golem.de auch noch mit Guido Alt, dem Pressesprecher von Sony Computer Entertainment Deutschland. Im Gespräch ging es auch um die von Microsoft erneut genannten angestrebten Xbox-360-Verkaufszahlen: 6 Millionen Stück sollen bereits verkauft worden sein, 10 Millionen sollen es bis Ende 2006 werden. Seitens Sony Computer Entertainment wird bezweifelt, dass Microsoft diese Zahl wirklich noch in diesem Jahr erreichen wird, eine zu erwartende Preissenkung und der Exklusivtitel "Gears of War" eingerechnet.
Bei Microsoft sieht man das anders; neue Kaufargumente wurden aber während der Games Convention 2006 nicht angeführt. Sony Computer Entertainment will zwischen dem 17. November und dem 31. Dezember 2006 weltweit rund 4 Millionen PlayStation 3 ausliefern, bis zum März 2007 soll die Zahl auf 8 Millionen wachsen. Kurz darauf soll dann die Xbox 360 überholt werden. Allerdings muss auch Sony seine Kunden noch überzeugen, denn auf der Games Convention 2006 waren hinter den Kulissen weiterhin nur wenige wirklich beeindruckende und auch schon spielbare PS3-Titel zu sehen. In Tokio könnte sich das ändern, über 20 Spiele sollen dann gezeigt und vom Publikum ausprobiert werden können. Auch Microsoft scheint mit großen Ankündigungen und Präsentationen auf die Tokyo Game Show zu warten, die im September 2006 stattfindet. (ck)
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Labels: videogame news
posted by Woodrow at 8/29/2006 10:07:00 PM
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